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James Bond und die Bergtour auf den Pengelstein 1.930 m 
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Die beste Bergtour war die zum Pengelstein. Ende Juni 2006, es ist knallheiß. Ganz in der Früh sind wir losgezogen und durch das lange Spertental nach Aschau gewandert. Ich habe ohne Leine laufen dürfen und bin in jeden Bach gesprungen, denn Abkühlung war nötig. Frauchen im Flanellhemd. Ist ihr das nicht zu warm? Ich ziehe mir im Sommer auch keinen Pelzmantel über das Fell. Nach 8 KM war Aschau erreicht und dort gab es ein Bier für Ulli, sowie Würstchen und Wasser für mich. Ein herrlicher Tag. Vor uns lag noch der steile Anstieg auf den Pengelstein. 1.000 Höhenmeter und das bei dieser Affenhitze. Gut, das dort überall Gebirgsbäche fließen, oder wenigstens eine Kuhtränke vorhanden ist. Mir ist alles recht was irgendwie nass und kalt ist. Die ganze Zeit darf ich ohne Leine laufen. Freiheit für James Bond und das stundenlang. Das Flanellhemd wird von ihr zu einem Turban umgewandelt. Weise Entscheidung bei 30° im Schatten. Andere Hunde sind hier keine zu sehen, noch nicht einmal andere "2-Beiner". Einsame Bergwelt, |
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 das tiroler Wasser ist sehr frisch und sehr sauber |
wie prima für mich. Oben auf dem Pengelstein (1.930 m) gibt es noch Schneeflecken und die kommen mir zum Fell kühlen gerade recht. Ich armer James Bond habe schon "gekocht", so heiß |
 James Bond in einer Kuhtränke auf dem Pengelstein in Tirol |
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war es. Auf dem Berggrat war es wesentlich angenehmer. Es ging ein bisschen Wind und bei über 1.900 m geht die Temperatur gleich ein wenig runter. Die Hundeleine blieb im Rucksack und ich bin hin und her gesaust. 6 Stunden lang waren wir schon unterwegs. Traumhaft schön. Zur Ehrenbachhöhe war es nicht mehr weit und von da an ging es wieder bergab. Weil die Fleckalmbahn noch nicht geöffnet hatte, ist uns hier ebenfalls keiner über den Weg gelaufen. Ich glaube Ulli hat meine Hundeleine auf dem Weg verloren. So viel Freiheit non-stop, das ist nicht normal. So Langsam ging uns das Wasser aus und die |
Berggasthöfe alle geschlossen. Bach war auch keiner da. Da endlich ein Schild und Frauchen hoch erfreut: "James Bond, die Ochsalm hat geöffnet, jetzt gibt es was zu trinken." Gute Idee. |
Ich habe Durst. Kurz vor der Ochsalm kam dann die Hundeleine wieder zum Vorschein. Hätte ich gar nicht gebraucht, denn ich war viel zu kaputt um mich mit dem Schäferhund der Alm zu prügeln. Die Pause dort hat sehr gut getan und meine heiß gelaufenen Pfoten genossen die Abkühlung. Lange konnten wir aber nicht bleiben, denn Donnergrollen in der Ferne hatte nichts Gutes zu bedeuten. Weit über eine Stunde war es noch bis zum Hotel. Wir haben deswegen einen schnelleren Schritt eingelegt. Mit den ersten Blitzen sind wir angekommen und als es richtig losging mit dem Sommergewitter sind wir wieder in dem |
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 Wegweiser zur Ochsalm in Kirchberg in Tirol/Österreich |
Apartment. Gott sei Dank, denn das letzte 5-Stunden-Gewitter mit Stromausfall hatten wir erst vor einer Woche in dem Hotel in Going am Wilden Kaiser erlebt. Frauchens 50. Geburtstag wurde deswegen zitterend und bibbernd erlebt. Gewitter mag sie ebenso wenig wie ich. Der mitternächtliche Blitzeinschlag in die Seilbahn, die sich 50 m vor dem Hotel-Apartment-Haus befindet, hat auch nicht zur Beruhigung beigetragen. Angenehm ist was anderes, wie z.B. meine Sommer-Wanderungen auf sattgrünen Bergwiesen mit Ulli. |
Draußen hat es seit Tagen über 30° C, aber "DER BERG RUFT" und James und ich hören hin. Von Kirchberg wandern wir 8 km durch das Spertental bis Aschau. Immer am Bach entlang und meißt im Schatten, aber trotzdem ist es heiß wie in einer Sauna. So muß sich ein Grillhendl beim Garen im Ofen fühlen. Egal, wir wandern weiter. In Aschau gibt es den ersten Boxenstopp. Bei Bier und Würstchen stellt sich die gute Frage, ob ein steiler Anstieg zum Pengelstein bei diesen |
 James Bond in einer Kuhtränke auf dem Pengelstein in Tirol |
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Temperaturen nicht zu anstrengend ist. Na, wir sind keine "Weicheier" und der Berg ruft schließlich immer noch! 200 Höhenmetern und 800 liegen noch vor uns, jetzt ist klar, daß das eine Kräfte raubende Aktion wird. Gut, das die Bergbauern Kuhtränken (ausgediente Badewannen) aufgestellt haben. Abkühlung tut Not! James Bond und ich nutzen jede Gelegenheit uns eine Ladung Wasser übers Fell zu gießen. Der Ausblick ist traumhaft und wir sind auf dem Weg fast die einzigen Wanderer. Getroffen haben wir einzig einen Tiroler und man soll es kaum glauben einen Herren aus Amerika. Dieser Kalifornier hatte |
einen entscheidenen Vorteil, denn im Gegensatz zu mir ist der das Klima von daheim gewöhnt. Mir lief die "Suppe" nur so den Rücken herunter und der hat noch nicht einmal ein bißchen geschwitzt. Während meiner Plauderunde ließ sich James an einem kühlen Schattenplätzchen nieder und sah auch nicht so aus, als ob er ein großes Interesse am Gipfelstürmen hätte, aber mit gehangen - mit gefangen. Der Weg verläuft direkt neben einem kleinen Bach und das ist sehr fein. Erst den halben Berg bezwungen und schon 2 Liter Wasser sind weg. Da ist so ein nebenher fließender "Flüssigkeits-Nachschub" nicht zu verachten. Wir haben es tatsächlich bis zum Pengelstein geschafft. Da oben sind wir niemandem mehr begegnet und das war auch gut so |
denn ich sah aus wie ein Beduine auf dem Kreuzzug. Mein Hemd hatte ich zu einem Turban umfunktioniert aus dem von allen Seiten das Bergwasser herauslief. Oben in die provisorische Kopfbedeckung wurde von mir regelmäßig Wasser nachgegossen, denn nur so war die extreme Hitze zu ertragen. Man, war ich froh endlich fast eben daher wandern zu können. James hatte einen Schneeeflecken entdeckt und sich´s darauf gemütlich gemacht. Nach einer Zigarettenlänge Pause war eine tiefe Kuhle im Schnee, so hatte mein "heißer" James vorher gekocht. Ab hier war der |
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 Ochsalm über Kirchberg in Tirol/Österreich |
Weg ein Kinderspiel und angenehm kühl war es auf 1.930m auch. Lustig fand ich das Hinweis-Schild für Aschau mit dem aufgemalten Bus. Die nächste Bushaltestelle ist Stunden und etliche Höhenmeter entfernt, aber die Richtung hat gestimmt. Wir sind über die Ochsalm, die einzige Alm die an diesem letzten Juni-Wochenende 2006 geöffnet hatte, wieder nach Kirchberg zurückgewandert. Mensch und Hund, beide ausgepowert, aber glücklich! |
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